Am 7. Oktober 2012 fiel bei einem Bürgerentscheid die Entscheidung zur Frage, ob im Penzberger Nonnenwald ein Biomasse-Heizkraftwerk gebaut werden soll und ob die Stadt Penzberg dieses Vorhaben unterstützen soll.
Das Ergebnis war eindeutig:
77,84% der Bürgerinnen und Bürger waren dagegen und nur 22,16% dafür.
Damit hatte eine teilweise sehr emotional geführte Debatte ihr Ende gefunden bei der die BfP von vorn herein gegen das Projekt argumentiert hatte. Alle anderen Stadtratsfraktionen hatten für das Holz-Kraftwerk gestimmt, im Stadtrat war die Abstimmung mit 19:4 Stimmen für das Projekt ausgegangen. Unter dem Strich war das Bürger-Votum ein Desaster für SPD, Grüne und CSU! Bei diesem Projekt hat es im Vorfeld keine technische, wirtschaftliche oder ökologische Prüfung gegeben.
Technisch gibt es wesentlich effektivere Möglichkeiten zur Stromerzeugung aus Holz. In den europäischen Nachbarländern wird es praktiziert und die Deutsche Energieagentur DENA fordert es auch in Deutschland, die Mitverbrennung von Biomasse im Kohle-Großkraftwerk. Dabei wird in etwa die doppelte Menge an Strom erzeugt als es im ineffektiven Kleinkraftwerk im Nonnenwald geplant war. Bei einer wirtschaftlichen Überprüfung wäre man darauf gekommen, dass die Vergütung für den Strom nach dem Erneuerbare Energien Gesetz EEG über 20 Jahre konstant bleibt. Alle Lebenserfahrung zeigt, dass es keine Inflationsfreie Zeit gibt. Das Projekt wäre unausweichlich über kurz oder lang in die Insolvenz gerutscht. Ein aktuelles Beispiel für eine wirtschaftliche Schieflage war die Schließung des Biomasse-HKW in Großmehring bei Ingolstadt.
Die Dampfabnahme war auf zehn Jahre limitiert, im ungünstigsten Fall wäre auch diese Einnahmequelle versiegt. Eine Fernwärmeauskopplung war wegen der Trassenlänge bis zu den potentiellen Kunden in der Stadt zu lang und damit unwirtschaftlich.
Hätte man eine ökologische Prüfung durchgeführt, hätte man feststellen können, dass die südliche Hälfte des Kreises mit 150 km Radius, in dem man das Brennholz beschaffen wollte, ökologisch sensiblen Bergwald enthält. Vom Mondsee hinter Salzburg im Osten, über Bozen in Südtirol und Lichtenstein bis zum Bodensee im Westen geht der 150 km-Radius! Aus einem Bergwald lässt sich kein billiges Holz gewinnen, dafür ist der Einschlag viel zu aufwändig und darf auch nur kleinflächig vorgenommen werden.
Die einzige Prüfung, die von SPD, Grünen und CSU durchgeführt wurde war eine politische Prüfung! Ein großes Projekt versprach den Unterstützern im Erfolgsfall den großen politischen Beifall der Parteizentralen in München und Berlin. Gegen alle sachlichen Argumente wurde auf Biegen und Brechen versucht das Projekt durchzudrücken. Am Ende ging es nur noch um den Nachweis der politischen Kampagnenfähigkeit, auch um den Preis einer Schmutzkampagne ungeahnten Ausmaßes gegen die Projektgegner.
Offensichtlich haben einige sogar versucht eine Bürgermeisterkandidatur auf diesem Projekt aufzubauen. Die Verlockung war wohl zu groß, Projektbeschluss in 2012, Grundsteinlegung und Bauzeit in 2013, Kommunalwahl 2014 und Einweihung durch den neuen Bürgermeister im Beisein irgendwelcher Großkopfeter. Damit hätten sich einige gerne geschmückt.
Diese Rechnung wurde ohne die BfP gemacht.